Schwangerschaftsdermatosen (Hauterkrankungen in der Schwangerschaft)

Während der Schwangerschaft kann es durch das komplexe Zusammenwirken hormoneller, immunologischer, stoffwechsel- und gefäßbedingter Veränderungen zu unterschiedlichen Hauterkrankungen kommen. Viele dieser Hautveränderungen bilden sich nach der Geburt des Kindes weitgehend wieder zurück. Es werden hierbei die harmlosen (physiologischen) fast in jeder Schwangerschaft auftretenden von den sogenannten krankhaften schwangerschaftsspezifischen Hautveränderungen unterschieden.

„Normale“, physiologische Hautveränderungen in der Schwangerschaft:


Des Weiteren kann die Schwangerschaft bereits vorbestehende Hauterkrankungen beeinflussen. Im Fall der Schuppenflechte (Psoriasis) zeigt sich während der Schwangerschaft häufig eine Verbesserung. Während es bei anderen Hauterkrankungen wie der Neurodermitis, Akne, Rosazea und Autoimmunerkrankungen wie dem Lupus erythematodes zu einer Verschlechterung kommen kann.

Spezifische, krankhafte Hautveränderungen in der Schwangerschaft, einhergehend mit Juckreiz:


  • die vielgestaltige juckende Schwangerschaftsdermatose (polymorphe Schwangerschaftsdermatose = Polymophic Eruption of Pregnancy = PEP)
  • neurodermitisähnliche Schwangerschaftsdermatose (atopische Schwangerschaftsdermatose)
  • starker Juckreiz in der Schwangerschaft (intrahepatische Schwangerschaftscholestase)
  • Blasenbildende Erkrankung in der Schwangerschaft (Pemphigoid oder Herpes gestationis)

Während die polymorphe und atopische Schwangerschaftsdermatose durch Juckreiz beeinträchtigende, aber für das ungeborene Kind harmlose Hauterkrankungen sind, stellen das Pemphigoid gestationis und die intrahepatische Schwangerschaftscholestase seltene, aber potentiell für die Mutter und das Ungeborene gefährdende Erkrankungen dar. Daher wird im Fall von neu entstandenem Juckreiz und Hautveränderungen in der Schwangerschaft eine hautärztliche Abklärung empfohlen, um frühzeitig in Zusammenarbeit mit den Gynäkologen behandeln zu können und damit Schäden des ungeborenen Kindes zu verhindern.

Aber auch bei harmlosen juckenden Hautveränderungen in der Schwangerschaft sollte unbedingt eine der Schwangerschaft angepasste Behandlung erfolgen, da Juckreiz sehr beeinträchtigend und quälend sein kann. Wir beraten Sie ausführlich über geeignete Behandlungsmöglichkeiten, da nicht alle Medikamente in der Schwangerschaft eingesetzt werden können.

Im Fall neu aufgetretener oder veränderter Muttermale durch hormonellen Einfluss führen wir eine Abklärung mittels auflicht- und videodermatoskopischer Untersuchung durch. Bezüglich anderer durch die Schwangerschaft bedingter Hautveränderungen wie störende Bindegewebsläppchen, Gefäßveränderungen, Krampfadern, Schwangerschaftsstreifen und nach der Geburt auftretenden, beeinträchtigenden Haarausfall beraten und behandeln wir Sie individuell angepasst an Ihre Situation.