Kinderdermatologie
(Kinderhaut, Neurodermitis bei Kindern)
Durch die Zunahme allergologischer Erkrankungen im Kindesalter gewinnt die Diagnostik und Therapie von Ekzemerkrankungen wie Neurodermitis (atopisches Ekzem) stark an Bedeutung. 10-20% der Kinder erkranken bis zum Einschulungsalter auf dem Boden einer trockenen Haut in unterschiedlicher Ausprägung an Neurodermitis. Daneben nehmen erregerbedingte Hauterkrankungen wie Abszesse, Haarwurzelentzündungen, Eiterflechte (Impetigo contagiosa), Körperpilz (Tinea corporis), Viruserkrankungen (Schwimmbadwarzen, Dornwarzen, Herpes) eine wichtige Position ein. Auch entzündliche Dermatosen wie Akne oder Schuppenflechte (Psoriasis vulgaris) benötigen eine an das Kindesalter angepasste besondere Therapie. Hervorzuheben sind weiterhin angeborene Erkrankungen wie auffällige, atypische Pigmentmale oder nach der Geburt auftretende Hämangiome (Blutschwämme).
Die Säuglings- und Kleinkindhaut unterscheidet sich gravierend von der Haut des Erwachsenen. Für eine optimale Behandlung mit einem dauerhaften Therapieerfolg sind erweiterte Kenntnisse auf dem Gebiet der Kinderdermatologie und ein besonderes Einfühlungsvermögen im Umgang mit den kleinen Patienten und ihren Eltern erforderlich.
Untersuchungen bei Kindern:
- Auflichtmikroskopie
- Computergestützte Videodermatoskopie
- Entnahme von Hautabstrichen für die bakteriologische Untersuchung
- Entnahme von Hautmaterial zur kulturellen Anzucht und Nachweis von Pilzen
- Allergologische Hauttestungen (Prick- und Epikutantest)
- Blutentnahme mit Betäubungscreme
- Entnahme einer Hautprobe oder kleine operative Eingriffe wie z.B. Entfernung eines Pigmentmals in örtlicher Betäubung
Behandlung von Kindern:
- pflegende phasengerechte Basistherapie der Neurodermitis
- medikamentöse Lokaltherapie der Neurodermitis
- lokale und systemische Therapie von z.B. infektiösen Hauterkrankungen
- Behandlung mittels Vereisung (Kryotherapie) von Viruswarzen (Dornwarzen, Verrucae vulgares)
- Entfernung von Schwimmbadwarzen (Mollusca contagiosa) nach lokaler Behandlung mit Betäubungscreme
Wir planen mit Ihnen auf verständliche Weise die Therapie Ihres Kindes und geben Ihnen ggf. einen genauen Behandlungsplan mit. Zusätzlich bieten wir im Rahmen der Neurodermittistherapie begleitend für Eltern Informationsabende an.
Hämangiome, Blutschwämme
Der Blutschwamm (Hämangiom) ist mit einem Auftreten von 2% bei reifgeborenen Säuglingen der häufigste gutartige Tumor des Kindesalters. Mädchen sind häufiger betroffen als Jungen, frühgeborene Säuglinge zeigen eine besondere Neigung zu Blutschwämmen. Typischerweise tritt ein phasenhafter Wachstumsverlauf auf mit einer anfänglichen Größenzunahme im ersten Lebensjahr, einem nachfolgenden Wachstumsstillstand und einer anschließenden Rückbildungsphase (Regression) über Jahre. Bis zum Schulalter haben sich 80-90% der Hämangiome komplett oder bis auf geringe Reste rückgebildet.
Ein Blutschwamm kann an jeder Stelle des Körpers auftreten, so dass je nach Lokalisation und Größe unkomplizierte von komplizierten Blutschwämmen unterschieden werden. Die meisten Blutschwämme sind unkompliziert, sollten zwar kontrolliert werden, bedürfen aber aufgrund ihrer spontanen Rückbildungsfähigkeit keiner weiteren Therapie. Kompliziert und zeitnah behandlungsbedürftig ist ein Blutschwamm dann, wenn er im Gesicht kosmetisch stark beeinträchtigend ist, eine bestimmte Größe überschreitet, eine wichtige Struktur behindert (Auge, Nase, Mund, Ohr, Anogenitalbereich) oder die Oberfläche defekt und schmerzhaft ist.
Therapie von Blutschwämmen:
- Vereisungsbehandlung (Kryotherapie) kleiner kosmetisch störender Hämangiome in unserer Praxis
- Behandlung von komplizierten Hämangiomen in Kooperation mit der Kinderklinik und Ihrem Kinderarzt
Gerne beraten wir Sie über die Art und Behandlungsmöglichkeiten des individuellen Blutschwamms bei Ihrem Kind und organisieren, falls erforderlich, eine weiterführende Behandlung.